Eine Idee wird konkret
Im Rahmen des Projekts „Landesdialog Regionalitätsstrategie NRW“ entwickelte der Landesverband Regionalbewegung NRW e.V. gemeinsam mit dem eigens gegründeten „Netzwerk Regionalitätsstrategie“ die bundesweit erste Regionalitätsstrategie.
In den Handlungsempfehlungen zum Ausbau nachhaltiger Wertschöpfungs-ketten in der Ernährungswirtschaft stellen
Regionale Wertschöpfungszentren die Kernforderung der Regionalitätsstrategie NRW dar.
Von der Regionalitätsstrategie zum zukunftsfähigen Geschäftsmodell - Regionales Bio-Wertschöpfungszentrum
Die immer stärkere Konzentration wirtschaftlicher Aktivitäten auf immer weniger Akteure führt zu einer ungesunden Marktmacht mit vielfältigen negativen Auswirkungen. Kleine und mittelständische Unternehmen verlieren ihre Existenzgrundlage, die Vielfalt der Anbieter*innen nimmt ab und nicht nachhaltige Wirtschaftsweisen verursachen Umwelt- und Klimaschäden. Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach regionalen, gesunden und nachhaltig produzierten Lebensmitteln.
Dies ist eine große Chance für die Landwirtschaft und das Handwerk. Der Aufbau einer regionalen Vermarktung entlang von Wertschöpfungsketten ist allerdings mit großen Herausforderungen verbunden: der bürokratische Aufwand ist immens, die Förderstrukturen unübersichtlich, Strukturen für die Logistik und Weiterverarbeitung von Lebensmitteln sowie das Personal für Aufbau- und Vernetzungsarbeiten vor Ort fehlen zum Teil gänzlich.
Regionalitätsstrategie in der Umsetzung
Um den o.g. Herausforderungen zu begegnen ist das Projekt zum Aufbau eines regionalen Wertschöpfungszentrums (REGIOwez) in Eissen entstanden.
Das bundesweit erste REGIOwez: Bio-Wertschöpfungszentrum (BioWeZ) Eissen
Das bundesweit erste REGIOwez entsteht auf dem Gelände eines ehemaligen Kornhauses, das von der AGRARVIS AG stillgelegt und an den Biolandhof Engemann verkauft wurde. In Kooperation mit verschiedenen Akteuren wurden die Voraussetzungen dafür geschaffen, einen Gemüseverarbeitungsbetrieb als Inklusionsbetrieb zu errichten. Angebote für den Bau einer 600 bis 800 qm großen Halle und der Anschaffung der Anlagen für den Inklusionsbetrieb werden einerseits vom Biolandhof Engemann und andererseits vom Kolping Bildungswerk eingeholt, Förderanträge werden aktuell gestellt und Finanzierungsfragen mit Banken geklärt. Ein Bauantrag soll zeitnah gestellt werden. Es wird davon ausgegangen, dass ab August 2025 die erste Lieferung aus dem Wertschöpfungszentrum erfolgen kann. Nächste Schritte für die Entwicklung des BioWeZ befinden sich in der Planung.
Konzept REGIOwez
Ein regionales Wertschöpfungszentrum (REGIOwez) fördert die Vernetzung lokaler Akteure und den Abbau von Vertriebshürden für regionale Produkte. Es dient als Beratungs- und Schulungszentrum und kann unternehmerische Aktivitäten wie Lagerung, Verarbeitung und Vermarktung unterstützen. Zudem trägt es zur regionalen Wirtschaftsförderung, Schaffung neuer Arbeitsplätze und nachhaltiger Landnutzung bei und baut auf bestehende Strukturen in der Region auf.
Regionale Wertschöpfungszentren als wesentliche Forderung der Regionalitätsstrategie NRW
Um der Nachfrage nach regionalen Produkten gerecht zu werden, müssen Hürden abgebaut und eine Vernetzung lokaler Akteure aktiv gefördert werden. Genau dafür sollen sogenannte Regionale Wertschöpfungszentren (REGIOwez) sorgen.
REGIOwez sind Einrichtungen für Regionen, in denen Vernetzung, Beratung, Unterstützung, Entwicklung, Schulung, Begegnung und ggf. in unternehmerischer Eigenverantwortung Weiterverarbeitung, Bündelung und Logistikorganisation stattfinden können. Der positive Nebeneffekt: sie tragen aktiv zur regionalen Wirtschaftsförderung, zur Schaffung neuer Arbeitsplätze, zur positiven Öffentlichkeitsarbeit für Betriebe in der Landwirtschaft und im Lebensmittelhandwerk sowie zur nachhaltigen Landnutzung bei.
In den Räumlichkeiten des Zentrums sind...
A) die Büros der Wertschöpfungsmanager*innen bzw. Wertschöpfungsberater*innen angesiedelt (jeweils mindestens drei Personen mit unterschiedlichen Aufgaben).
Je nach den gegebenen Möglichkeiten und Ausgangsbedingungen dienen die Zentren außerdem noch als...
B) physische Zentren, wo Menschen aufeinander treffen und Aktionen, Austausch und Beratung stattfinden,
C) gewerbliche Zentren, wo z.B. Aggregation, Lagerung, Verarbeitung, Verteilung und/oder Vermarktung von regional produzierten Lebensmitteln in unternehmerischer Eigenverantwortung lokalisiert sind.
Der Aufbau von REGIOwez
Das Netzwerk Regionalitätsstrategie empfiehlt, dass in einem dynamischen Prozess in den nächsten Jahren mehrere REGIOwez in NRW entstehen sollten. Die Basis-Finanzierung könnte anteilsmäßig durch Bund, Land, Landkreis/Bezirk und Kommune erfolgen. Ergänzt werden kann die Finanzierung durch die Einwerbung unterschiedlicher Fördermittel von Land und Bund. Nach Möglichkeit sollen die REGIOwez an Bestehendes anknüpfen, um Strukturen, die bereits im Kontext der Regionalvermarktung aktiv sind (z.B. Regionalvermarktungsinitiativen, Landkreisinitiativen, Ernährungsräte, Naturparke) als Grundlage zu nutzen und zu optimieren. Ziel ist es, die regionale Vermarktung entlang von Wertschöpfungsketten zu stärken.
Der Landesverband Regionalbewegung NRW setzt erfolgreich Projekte zur Regionalisierung in der Ernährungswirtschaft um.
Publikation
"Regionalitätsstrategie NRW. Zukunftschancen für Regionalvermarktung, Biodiversität, Landwirtschaft und Lebensmittelhandwerk"
Landesdialog Regionalitäts-
strategie NRW
Regio.Diskurs.NRW
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